The Funk is back! Ganz eindeutig! In den 90er haben Künstler wie Prince oder Keziah Jones kurzfristig für ein Revival gesorgt, was aber ein ziemlich schwieriges Unterfangen war, weil Bands und Interpreten, die eigentlich dem Genre ebenfalls verwandt waren wie die Red Hot Chili Peppers lieber ihre aktuellen Songs mit popmusikalischem Content verwässerten, aber vor circa 5 Jahren kamen neue junge Talente wie Bruno Mars oder Justin Timberlake, die ihre soul-poppigen Lieder mit funky Grooves würzten und diese eigentlich perfekt für den Dancefloor konzipierte Musik wieder modernisierten. Seitdem haben auch die Labels die Zeichen der Zeit erkannt und werfen Wiederveröffentlichungen der Old School Heroen auf den Markt und davon nicht wenig. THE BAR-KAYS waren in den 60er Jahren prinzipiell nur als Instrumental Band unterwegs und spielten auf gefühlten hunderten von Produktionen des legendären Labels „Stax Records“ und wurden auch von Otis Redding als dessen Tour Band engagiert. 1967 gab es das Debüt Album, das neben dem Single Hit „Soul Finger“ 10 weitere soul-bluesige instrumentale Stücke beinhaltete. Nach dem tragischen Flugzeugunglück am 10. Dezember 1967, an dem Redding und 4 Bandmitglieder beim Absturz ums Leben kamen, dauerte es eine Weile, bis sich die restliche Band wiederformierte. 1972 präsentierten sich die Bar-Kays erstmals mit einem Sänger und tauschten den originären Rhythm’n’Blues mit modischem Funk-Content aus und etablierten sich binnen kürzester Zeit als eine der beliebtesten und erfolgreichsten Genre-Bands. Im Sommer 1976 kletterte der Funk-Cracker „Shake Your Rump To The Funk“ sogar bis in die TOP 10 der US Billboard TOP 100 Charts. Es folgten weitere Kracher, die vor allem in den einschlägigen Clubs monatelang die Tanzflächen erschütterten. „Let’s Have Some Fun“ (1978), der Mega-Knaller „Holy Ghost“ (1979), „Freakshow On The Dance Floor“ (1984) oder “Certified True” (1987).
Auf dem hier vorgestellten Album gibt es neben dem „Soul Finger“ Hit noch einige weitere nostalgische Soulstrumentals, die vor allem diejenigen Fans erfreuen, die sich für die cineastischen Sounds der Blaxploitation-Filme der 70er begeistern. Den originären Funk gibt es hier nur sporadisch zu hören wie in „House Shoes“ oder in „Pearl High“, aber in diesen beiden Stücken deuteten die Musiker schon zart an, wohin die spätere Reise gehen sollte. Spielerisch agieren die Bandmitglieder auf gewohnt gutem Niveau – in „Knucklehead“ dröhnt ein feines Mundharmonikasolo, in der Ballade „With A Child’s Heart“ ist Trompeter Ben Cauley mit gefühlvollem Spiel zu hören, der „Bar-Kays Boogaloo“ kommt mit kurzem Saxophonsolo von Phalon Jones und einer straff arrangierter Rhythm Section und mit „You Can’t Sit Down“ gibt es die damals zeitgemässe Aufforderung an die Zuhörer, nicht einfach herum zu stehen, sondern gefälligt ihren A…llerwertesten zu bewegen, um zu tanzen. Einzig nervtötend sind in einigen Songs die beigemischten Hintergrundgeräusche der „ge-fakten“ Crowd.
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Veröffentlichung: 10. Juli 1967
Verfügbar: CD & Vinyl digitales Album (TT: 29:29)
Label: Stax Records / Volt Music
Für Fans von: B.T. Express - The Funk Brothers - Mandrill
Web: http://thebarkays.com/
Clips “House Shoes”: https://youtu.be/35sdInUqPzo
Clip “Pearl High”: https://youtu.be/TaPtU9AhbiU
Clip “Soul Finger”: https://youtu.be/b_H3UOVqkng
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